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Während wir Yoga Nidra üben zirkulieren wir durch verschiedene Frequenzen unserer Hirnaktivität. Diese möchte ich dir hier genauer erklären.

Unser Gehirn funktioniert auf verschiedenen Frequenzen sogenannten Hrinwellen. Tagsüber wenn wir wach sind, ist die Frequenz der Hirnwellen bei 13-100 Zyklen pro Sekunde, das sind dann die sogenannten Beta-Wellen. Wenn wir abends schlafen gehen und unser Hirn in einem Zustand zwischen Bewusstsein und Schlaf ist, laufen unsere Hirnwellen auf der Alpha-Frequenz mit 8-12 Zyklen pro Sekunde. Wir bekommen noch mit, was um uns herum passiert, sind aber teilweise schon in unserem Unterbewusstsein.

Vielleicht kennt ihr das, wenn ihr bei einem Gespräch einschlaft – meine beste Freundin hat sich daraus früher gerne einen Spaß gemacht, da ich oft vor ihr eingeschlafen bin. Und zwar hat sie mir dann wenn sie gemerkt hat, dass ich müde werde und am einschlafen bin, mir Fragen gestellt und ich habe total wirre Antworten gegeben, weil ich in meinem Unterbewusstsein schon einen Teil ihrer Frage beantwortet habe und dann nur einen anderen Teil ausgesprochen habe. Die Hirnwellen sind dann einfach viel langsamer. Wenn sie dann schallend angefangen hat zu lachen, war ich natürlich schnell wieder bei Bewusstsein, also in Beta-Wellen. Naja ich hoffe diese kleine Anekdote hilft euch, dieses etwas komplexe Thema besser zu verstehen.

Zurück zu den verschiedenen Frequenzen. Wenn wir am Einschlafen nicht gehindert werden, kommen wir irgendwann in den Traum-Zustand. Unser Geist ist irgendwo zwischen Unterbewusstsein und Unbewusstsein. Unsere Hirnwellen laufen jetzt auf nur noch 4-7 Zyklen pro Sekunde, den sogenannten Theta-Wellen. Aber wie ihr wahrscheinlich wisst, träumen wir nicht die ganze Nacht. Irgendwann werden die Hirnströme noch langsamer, bei 0,5 bis 3,9 Zyklen pro Sekunde spricht man von Delta-Wellen und wir befinden uns in der Tiefschlaf-Phase, in welcher wir auch nicht mehr Träumen und unser Geist im Unbewusstsein ruht.

 

Wie funktioniert das also, dass eine 20 minütige Meditation genau so effektiv sein soll, wie zwei Stunden Schlaf?

 

Während wir Yoga Nidra praktizieren, bringen wir unseren Geist von Beta-Wellen zu den langsameren Alpha-Wellen. Durch die Anweisungen des Lehrers wird verhindert, dass wir in die Delta-Wellen und somit in Tiefschlaf abgleiten, aber unser Geist pendelt während der Praxis immer zwischen Beta-, Alpha- und Theta-Wellen hin und her, weshalb wir uns am Ende der Praxis auch meist nicht an alle Anweisungen erinnern können und den Eindruck haben wir hätten geschlafen.

 

Auch während wir schlafen befinden wir uns nicht dauerhaft in der Tiefschlaf-Phase. Wer während des Schlafs schon mal eine Tracking-Uhr getragen hat, die die Bewegungen während des Schlafs analysiert weiß das. Wir durchlaufen im Schlaf immer wieder die verschiedenen Stadien von Alpha-, Theta- und Delta-Wellen, wechseln also zyklisch zwischen leichtem Schlaf und Tiefschlaf. Ein Schlafzyklus dauert in der Regel 90 Minuten. Da wir im Yoga Nidra viel schneller und häufiger die verschiedenen Frequenzen durchlaufen, können 20 Minuten so erholsam sein, wie zwei Stunden Schlaf.